Mir scheint, die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) liebt stereoskopische 3D-Filme. Aktuell wurde der neue Film aus dem Hause Dreamworks „Drachenzähmen leicht gemacht“ mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. In der Begründung heißt es:

„Drachen vs. Wikinger: Der clevere aber etwas zartbesaitete Hicks ist ein Außenseiter im Wikingerdorf Berk. Das macht vor allem dem Oberhaupt zu schaffen – seinem Vater, der starke Zweifel hat, ob sein Sohn je ein mutiger Drachentöter werden wird. Doch Hicks findet letztlich in dieser fantastisch anmutenden Geschichte mit Mut und Herz seinen ganz eigenen Weg, um sowohl feuerspeiende Drachen als auch raubeinige Wikinger zu zähmen. Das neue Abenteuer aus der Schmiede von DreamWorks verblüfft durch die Perfektion der Animationstechnik, sympathische Charaktere und kreativ umgesetzte Drachenfiguren. In der 3D-Version sind besonders beeindruckend die tollkühnen Drachenritte – wie ausgelassene Achterbahnfahrten in verblüffend plastischen Landschaften versehen mit fantasievollen Details. Das macht großen Spaß und lässt die Zeit wie im Flug vergehen.

Der Animationsfilm aus dem Hause DreamWorks entführt seine Zuschauer in die Welt der Wikinger und Drachentöter. In fantastischen Animationen lernen wir Haudrauf „den Stoischen“ kennen, den mächtigen Wikinger, von eindrucksvoller Gestalt, Chef der Insel und Vater von Hicks, einem Teenager, der mit seinen großen blauen Augen, den schmalen Gliedern und der schmächtigen Gestalt so gar nicht in die Vorstellungen des Vaters passt. Noch dazu ist Hicks ein sanfter, zurückhaltender Junge, der Probleme hat, den Wünschen des Vaters nachzukommen, der von ihm aggressives Verhalten und Drohgebärden gegenüber den Feinden des Ortes Berk, den zahlreichen großen und kleinen Drachen, erwartet. Hicks zähmt einen jungen Drachen, den er mit Hilfe einer selbst konstruierten Drachenkanone gefangen hat, statt ihn zu töten. Und er versucht den Vater davon zu überzeugen, dass diese Methode weitaus aussichtsreicher ist, als den Kampf mit den Drachen zu führen, der seit Jahren zu keiner Lösung geführt hat.

Dieser Generationskonflikt wird mit fulminant animierten Bildern in Szene gesetzt. Die 3D-Animation verstärkt dabei den Effekt vor allem bei den Flugszenen, wenn Hicks und seine Freunde auf Drachen reitend durch die Lüfte sausen. Das Tempo des Films steigert sich immer mehr zum Finale hin, das nach einem großen Showdown mit atemberaubenden Effekten die Versöhnung der Generationen und die Lösung des Drachenproblems überzeugend darstellt. Der Film ist reich an Details, charakterisiert seine Figuren bis in die kleinste Rolle hervorragend und wird dabei seinem Genre der Animationskomödie bestens gerecht. Die 3D-Effekte unterstützen die Wirkung der Animation im gestalterischen Einsatz. Der Film ist für Jung und Alt ein großer Spaß und hat nebenbei einen aufklärerischen Effekt, der jedoch nie pädagogisch wirkt. Die Tonebene in Zusammenhang mit der 3D-Wirkung macht den Film zu einem opulenten Erlebnis.

Insgesamt bleibt der Eindruck einer ganz eigenen Märchenwelt, die neu und inspiriert in Szene gesetzt ist und der 3D-Technik ihre Berechtigung verleiht.“

„Drachenzähmen leicht gemacht“ startet am 25. März 2010 in den deutschen stereoskopischen 3D-Kinos.

Die Leinwand ist flach. Und ich frage mich in Ausstellungen oft, wie räumlich denkende Künstler diesem Problem begegnen. Durch Perspektive, Anordnung und Schatten versuchen sie die Tiefendimension vorzutäuschen. Wie hätten Kubisten ihre Werke heute angelegt? Hätten sie Gemälde erschaffen oder wären sie Medienkünstler geworden?

Eines der bekanntesten Werke von Pablo Picasso ist das Gemälde Guernica, das die Bombardierung der gleichnamigen baskischen Stadt durch deutsche und italienische Kampfflieger im spanischen Bürgerkrieg am 26. April 1937 zeigt.

Lena Gieseke von der University of Georgia, USA, hat eine 3D Exploration des Bildes erschaffen, in dem die Elemente des Bildes in einem CGI-Programm nachgebildet wurden. Mit einer virtuellen Kamera bewegt man sich durch das Bild und erkundet die einzelnen Figuren.

Eine sehr gelungene Arbeit, die ich mir aber auch gut als interaktives Modell oder aber in stereoskopischem 3D hätte vorstellen können.

Hier die 3D-Experience von Picassos Guernica:

Auch wenn es bei der diesjährigen Oscar-Verleihung nur technische Auszeichnungen für James Camerons „AVATAR- Aufbruch nach Pandora“ gab, liefert der Film ständig neue Rekorde.
Nun wurde am gestrigen 84. Auswertungstag die Marke der 10 Millionen Kinobesucher in Deutschland erreicht. Zuletzt war das 2004 dem dritten Teil der Herr der Ringe-Saga „Die Rückkehr des Königs“ gelungen, er schaffte die 10 Millionen innerhalb von 52 Tagen.

Und noch ein Rekord im deutschen Kino: als zweiter Film überhaupt erreichte AVATAR die Einspielmarke von 100 Millionen Euro in den deutschen Kinos. Das war zuvor nur Camerons „Titanic“ gelungen.

Bild © 20th Century Fox

Mitten im Hype gibt es auch in der regulären Presse jenseits der Fachmagazine immer mal wieder Artikel über stereoskopisches 3D-Kino, aktuell in der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“.

Zwar scheint der Artikel von jemandem geschrieben worden zu sein, der sich erst in das Thema eingearbeitet hat, sammeln sich doch ein paar Fehler und grobe Verallgemeinerungen im Artikel. Aber man hat sich die Mühe gemacht und die anstehenden deutschen Produktionen recherchiert, von „PINA“, „Das verbotene Mädchen“ über „Konferenz der Tiere“ bis hin zu „The American Backroom“ und natürlich „Topper gibt nicht auf!“.

Hier geht es zum Artikel: Das Wunder der Stereoskopie