Seit der Berlinale wurde gemunkelt, nun gibt es Gewissheit: Martin Scorsese, derzeit mit „Shutter Island“ in Deutschland sehr erfolgreich, dreht seinen nächsten Film in stereoskopischem 3D. Und wie es sich gehört, wird bereits in 3D gedreht und nicht erst im Nachhinein konvertiert.

Mit der Verfilmung des Romans „The Invention of Hugo Cabret“ von Brian Seltznick dreht Marty nun erstmals einen Kinderfilm- und erstmals in stereoskopischem 3D.

Die Geschichte von „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ ist im Paris der 30er Jahre angesiedelt. der 12jährige Waisenjunge Hugo lebt versteckt in einem Bahnhof und ist bemüht das Lebenswerk seines Vaters wieder zum Laufen zu bringen- die Reparatur eines stark beschädigten Automatenmenschen (sagen wir heute Roboter?!).

Einige Schauspieler konnten bereits für das Projekt verpflichtet werden: Sacha Baron Cohen wird zum Bahnhofsaufsehers, Ben Kingsley spielt einen alten Mann, Chloe Moretz eine exzentrische Bücherwürmin.Die Titelrolle spielt Asa Butterfield, bekannt aus den Filmen „Der Junge im gestreiften Pyjama“ oder „Eine Zauberhafte Nanny“.

Dier erste Klappe fällt im Juni in London (nicht in Paris). GK Films produziert den Film, das Drehbuch kommt von John Logan. Verleih Sony hat den 9. Dezember 2011 als Starttermin für die USA benannt. Einen deutschen Starttermin gibt es bisher noch nicht.

So reiht sich mit Marty Scorsese ein Weiterer in die Reihe großer Regisseur ein, die S3D als neue filmische Möglichkeit verstehen. Und ich freue mich schon jetzt auf seine Umsetzung!

Liebe Leute,

ich bin es leid in der Diskussion um das moderne 3D-Kino von Anaglyph-3D-Brillen zu lesen. Von Kopfschmerzen, Speeren in den Augen (Beowulf…) und der Albernheit eine Brille zu tragen. Wirklich. Ja, ohne Brille derzeit keine dritte Dimension auf der Leinwand. Der Rest – Schnee von gestern.
Doch die Argumentation dreht sich immer um die selben alten Kerne- Trash, Kopfschmerzen, Effekte- häufig von Personen, die noch nie einen 3D-Film im Kino gesehen haben.

Für mich wird es mittlerweile zu anstrengend. Ich verstehe zwar den Ursprung der Kritik. Und ich bin kein 3D-Evangelist, der im stereoskopischen Kino die Lösung aller Probleme sieht. Aber ich möchte mich mehr um die Gestaltung der Zukunft kümmern, statt darüber zu diskutieren, ob jemand in 10 Jahren überhaupt das Internet noch benutzt (wie beispielsweise im Jahr 1998 geschehen). Ja, man kann über die Rechtmäßigkeit höherer Ticketpreise für schlecht konvertierte 2D-Filme wie „Kampf der Titanen“ reden. Über das umweltgerechte Recycling der Einweg-3D-Brillen. Vor allem sollte man über die neuen gestalterischen Möglichkeiten, die eine Tiefendimension auf der Leinwand ermöglicht, diskutieren und seine Kreativität unter Beweis stellen.

Ich genieße solche Veranstaltungen wie die Insight Out, wo die Neugier der Teilnehmer aus allen Nähten platzt, und man nicht über das „OB“, sondern über das „WIE“ diskutiert. Dazu seid ihr herzlich eingeladen.

Und möchte schließen mit einem Ausschnitt aus einem Interview mit Martin Scorsese, der mit „Hugo Cabret“ seinen ersten Kinderfilm und seinen ersten 3D-Film produziert: “We see in depth, for the most part. We go to the theater — it’s in depth. Why couldn’t a film like `Precious’ be in 3-D? It should be.” Und weiter: “I’d love to do one. It just seems natural that we’d be going in that direction. It’s going to be something to look forward to, but to be used interestingly.”

Amen.

Wer dennoch Wasser auf seine Kritikmühle braucht, darf sich seine tägliche Portion im Video vom Boxofficejunkie holen: