Was uns Bambi oder Dschungelbuch, ist den Chinesen als große Zeichentrick-Kinoerfahrung der Klassiker Da Nao Tian Gong, auch bekannt als The Monkey King: Uproar in Heaven, den Regisseur Wan Laiming 1964 im Shanghai Animation Film Studio realisierte. Der Affenkönig feierte nun in einer restaurierten und einer stereoskopisch-aufbereiteten 3D-Fassung nach der Welturaufführung am 12.1.2012 in China auf der 62. Berlinale seine Internationalen Premiere. Eine Wiederholung steht für kommenden Sonntag auf dem Programm.

Die Geschichte basiert auf den ersten Kapiteln des klassischen chinesischen Romans “Die Reise nach Westen” aus dem 16. Jahrhundert. Sie erzählt von der mythischen, affenhaften Figur Sun Wukong, die im Himmel für Aufruhr sorgt und einen Aufstand gegen die göttliche Ordnung und den Jadekaiser anzettelt, um sich zum König der Affen aufzuschwingen.

Hier der Trailer:

Synopsis: Die himmlischen Abenteuer des Affenkönigs Sun Wukong. Vom Berg der Blumen und Früchte hinein in das Schlachtengetümmel in den Palästen des Drachenkönigs und des mächtigen Jadekaisers. Mit List und Witz bezwingt der schlagfertige Sun 100.000 himmlische Soldaten und bringt die göttliche Ordnung gehörig ins Wanken.
Der in China bis heute populäre Animationsfilm DA NAO TIAN GONG entstand 1964 im Shanghai Animation Film Studio. Unter der Regie von Laiming Wan wurden in vierjähriger Arbeit rund 130.000 Tuschezeichnungen von Hand angefertigt und mit Gesang und Musik im Stil der Peking-Oper opulent vertont. Für die Restaurierung des Klassikers bewahren die Regisseure Da Su und Zhihong Chen den Geist des alten Films; vieles wurde mit weiteren Handzeichnungen ergänzt, der originale Soundtrack neu eingespielt und behutsam um einige Musikstücke westlichen Einflusses ergänzt. In Zusammenarbeit mit den 3D-Experten von AVATAR und HARRY POTTER entstand so eine der ersten Restaurierungen in 3D-Technik überhaupt.

Heute ist letzter Wettbewerbs-Tag bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin und zum Abschluss läuft Wu Xia-Martial-Arts in 3D in der Spätschiene. Außer Konkurrenz und als europäische Premiere wird das 3D-Martial-Arts-Spektakel The Flying Swords of Dragon Gate von Regisseur Tsui Hark gezeigt. Die Hauptrolle spielt Jet Li, der mit Tsui bereits „Once Upon a Time in China“ drehte. Damit ist Flying Swords der einzige 3D-Film im diesjährigen Wettbewerb der Berlinale, die 2011 bereits Wenders PINA, Herzogs Höhle der vergessenen Träume und Ocelots Contes de la Nuit stereoskopisch im Wettbewerb (wenn auch außer Konkurrenz) zeigte.

The Flying Swords of Dragon Gate ist die Fortsetzung des schon 1992 von Tsui produzierten „New Dragon Gate Inn“, wiederum ein Remake des King Hu Klassikers „Dragon Gate Inn“ aus dem Jahr 1967. Und wer für den Berlinale-Palast heute keine Karten mehr für das gehypte Martial-Arts-Werk bekommt, hat noch eine Chance für die Wiederholung am Sonntag.

Der Trailer:

Kurzinhalt: Die Helden der Martial Arts präsentieren sich in einem filmischen Wirbelsturm. China gegen Ende der Ming- Dynastie: Korrupte Eunuchen terrorisieren das Land. Allen voran das „West-Büro“ unter seinem Kommandanten Yu. In Gestalt des Freiheitskämpfers Zhao Huai’an (Jet Li) trifft der skrupellose Machtmensch auf seinen Gegenspieler. Im Gasthaus am „Dragon Gate“ treffen Gut und Böse aufeinander. Hinzu stößt noch eine Gruppe trinkfester mongolischer Stammes krieger. Als ein Sandsturm unter dem Wirtshaus die Goldschätze einer uralten Metropole entblößt, kommen handfeste neue Interessen ins Spiel. In 3D gedreht, inszeniert Hongkong-Regisseur Tsui Hark ein pralles Stück Eastern-Genrekino, das an die Klassiker der Shaw Brothers erinnert. Im Wirbel der Spezialeffekte, die Menschen wie Luft geister er scheinen lassen, schildert der Film zwei chinesische Volksmythen, in denen es um fliegende Schwerter, magische Fähigkeiten und eine romantische Liebesgeschichte geht.

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