Metal Up Your Ass! Regisseur Nimród Antal, der unter anderem „Predators“ auf die Kinoleinwand brachte, lädt im Herbst 2013 auch deutsche Heavy Metal-Fans zum Headbangen im Kinosaal. Mit METALLICA: THROUGH THE NEVER 3D kommt ein ungewöhnlicher Konzertfilm über eine der größten Rockbands, der mit insgesamt 36 3D-Kameras gefilmt wurde. Extra für den Film hat Metallica eine gigantische Bühne für über 15 Millionen US Dollar entwerfen lassen, die so nie wieder zu sehen sein wird. Besonders ist das Filmkonzept, bei dem das Konzert mit einer fiktionalen Geschichte amalgamiert wird. Der von Dane DeHaan („The Amazing Spider-Man 2“, „The Place Beyond the Pines“, „Chronicle – Wozu bist du fähig?“) gespielte Roadie namens Trip gerät dabei in einen ebenso verrückten, wie der erste Trailer beweist. So hat man Metallica definitiv noch nie erlebt.

Ascot Elite bringt METALLICA: THROUGH THE NEVER 3D ab dem 3. Oktober 2013 in die deutschen 3D-Kinos. Und lässt die Metallica-Fans frohlocken, da ein Besuch der Band in Deutschland zwecks Filmpromotion geplant ist.

Kurzinhalt: Trip, a young roadie sent on an urgent mission during Metallica’s roaring live set in front of a sold-out arena. As the band performs its most iconic songs for thousands of their fans in a never-before-seen performance created exclusively for the film, Trip is dispatched outside the arena to meet a disabled delivery truck and recover a mysterious item being transported to the show. But the seemingly simple assignment turns into a surreal adventure when his car is hit by an out-of-control driver. Trip, dazed and bruised, climbs out of his van only to find himself pitched in the middle of a tense standoff between angry protesters and charging riot police. In the ensuing mayhem, a vicious masked horseman sets his murderous eye on Trip while delivering indiscriminate deathblows to rioters and cops alike. Fleeing through the desolate, post-apocalyptic urban streetscape, Trip has only his wits to protect him as he attempts to deliver the band’s precious cargo and avoid becoming the horseman’s next victim.  

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Bild © Ascot Elite · Alle Rechte vorbehalten.

Neun Zeilen PR-Text enthalten folgende Extralative: „Premierenhighlight“, „Superstar“, „spektakuläre Deutschlandpremiere“, „Event der Superlative“, „gigantische Red Carpet-Show“, „Blockbuster des Sommers“, „beste Stimmung“, „Ausnahmeregisseur“, „nur eines vieler Highlights an diesem unvergesslichen Abend“, „Publikumsliebling“, „Filmhighlight des Jahres“, „DAS Mega-Event dieses Sommers“.

Und jetzt ratet, um welchen Film es sich handelt.

Hätte ich es nicht in den Titel geschrieben, lägen wohl so ziemlich alle wie in meinen spontan durchgeführten Test-Fokusgruppen falsch.

Es handelt sich bei den Sensationsfetzen um die Lobpreisungen aus der Ankündigung der Deutschlandpremiere von WORLD WAR Z, die heute am 4. Juni 2013 in Berlin stattfindet.

World War Z - Berlin

Berlin brennt.

Ich weiß selbst am Besten, dass Trommeln zum Handwerk gehört. Aber es muss nicht zwingend laut sein, ich fände rhythmisch auch ganz schön. Ich für meinen Teil werde immer etwas misstrauisch, wenn man derart um sich wirft. Und damit es wohl auch der dümmste Blogger begreift, schickt man mir diese Meldung gleich ein halbes Dutzend mal. Mich stört zunehmend die Endkunden-Ansprache in den Pressemitteilungen. Wenn der Film entsprechend abliefert, wird man ihn schon als das Filmhighlight des Jahres erkennen und entsprechend drüber schreiben. (Okay, da ich nicht zur D-Premiere eingeladen bin, vielleicht eben auch nicht).
Warum ist es ein Event der Superlative? Kein Wort darüber. Blockbuster des Sommers- Superman lacht sich ins Fäustchen aus Stahl. Marc Forster  ein Ausnahmeregisseur- okay, Ansichtssache, aber als Beleg dafür „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“ zu bringen, ist imho eher kontraproduktiv.

Hofft man darauf, dass möglichst viele Seiten den Text blind 1:1 übernehmen? In heutigen Zeiten nicht ungewöhnlich, wenn Online-Filmseiten komplette Pressehefte veröffentlichen oder Redakteure zu doof sind, DPA-Meldungen sinnrichtig abzuschreiben.

Und im Klappentext geht es ebenso weiter. Während man die Filmhandlung in drei einfachen Zeilen abhandelt, strotzt die Fortsetzung des Kurzinhaltes vor euphemischen Attributismus: „Superstar Brad Pitt“, „mitreißende und außergewöhnliche Adaption“, „Kultbuch“, „Ausnahmeschauspieler“, „Ausnahmetalent“, „Blockbuster „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“ (hihi, diesen Rant mag ich)“, „anspruchsvolle Unterhaltung, nervenzerreißende Spannung und atemberaubende Stunts“, „Shootingstar“, „aufstrebendes Jungtalent“, „Star“, „prominente Besetzung“, „Kino-Liebling“. Ich habe dazwischen nur wenige Füllworte entfernt. Ganz im ernst, bei dieser überzogenen Keyworddichte würde jeder SEO-Experte entsetzt mit den Armen rudern.

Gigantischer Film? Was zu beweisen wäre. Das Problem: ich hätte gerne Fakten statt Überredung. Und die Vorzeichen lassen nicht nur Gutes erahnen. Da investiert man 200-250 Mio. Dollar Filmbudget, zusätzlich 70 Mio. Dollar Werbebudget. Und dann kommt dabei ein solches Plakat direkt aus der Photoshop-Hölle heraus. DAS Highlight des Sommers sollte sich auch einen ordentlichen Grafiker leisten können. Wenn Superlativ, dann bitte auch stringent. Man sollte das Plakat sicher nicht überbewerten. Die Diskussion um die Nachdrehs, die Eigenart schneller Zombies und die Distanzierung des Autors der Romanvorlage Max Brooks gegenüber dem Film möchte ich jetzt nicht führen. Auch nicht über die nachträgliche 3D-Konvertierung für zusätzliche Boxoffice-Dollars. Zusätzlich wurde zur Vermarktung die virale Kampagne Crisis Zero erschaffen, die so gänzlich ein Suspension of Disbelief missen lässt, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Das PR-Bombardement scheint sich mit dem Filmerlebnis gleichsetzen zu lassen, wenn man dem ersten Buzz Glauben schenken mag. Bildgewaltig in der Action an tollen Setpieces, aber irgendwie doch ohne Herz. Was zu einem Zombiefilm dann ja auch wieder passen mag.

Wer sich von dem unvergesslichen Premierenevent-Abend der Superlative mit der grandiosesten Red Carpet-Show aller Zeiten persönlich überzeugen will, kann natürlich als Jubelzombie zum Roten Teppich am CineStar OV in Berlin kommen, oder aber von etwa 19h bis 20:30h den Livestream der Premiere auf Facebook ansehen. World War Z startet am 27.6.2013 deutschlandweit in postkonvertiertem 3D in den Kinos.

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